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Nahezu 200 Jahre sind vergangen, seit das erste Foto (1826 von Joseph Nicéphore Nièpce im französischen Saint-Loup-de-Varennes) erstellt wurde. Der Begriff Fotografie (oder Photographie) kommt aus dem griechischen und bedeutet „Malen mit Licht“ (Photo = Licht, Graphie = Schreiben / Malen). Über die Jahre hat sich die Photographie immer mehr verändert und so „knipsen“ wir heute überall wo wir gehen und stehen „Selfies“ und „posten" diese im Internet. Darüber hinaus kennt die Photographie die unterschiedlichsten Bereiche und Schwerpunkte. Portrait, Landschaft, Reise oder dokumentarische Photographie um nur einige zu nennen.

Example of Urban

Eine Auswahl an Urban

Urban
Urbane Umgebung in Farbe uns s/w - Frankfurt

 

grüner Baumpython

Siegerfoto
National Geographic
Dez. 2012

 

 

Upstairs

Besondere Annahme
Fotoforum
Frühling 2014

 

 

Top of Germany

Platz 12
Blendewettbewerb 2014

 

 

The Milky Way

Platz 2
Blendewettbewerb 2015

 

 

komm Spielen...

Platz 14
Blendewettbewerb 2015

 

 

Reisebericht

Australien 2011/12

 

Victoria und New South Wales (mit Canberra)

eine Auswahl von Fotos findet Ihr auch in unserer Galerie

15.12. – 16.12. – der Flug

Wir sind bereits am Vorabend mit dem Auto von unserem kleinen Hünfeld nach Langen gefahren und haben dort im Hotel Steigenberger übernachtet. Ich habe ein paar Sammelpunkte meiner Bahn gegen einen Hotelgutschein eingelöst, somit ist die Übernachtung kostenlos. Auch vermeiden wir durch die vorverlegte Fahrt den frühmorgendlichen Stress, mit dem Auto im Berufsverkehr an den Flughafen zu fahren; das finden wir praktisch.

Unser Flieger ab Frankfurt geht um 11:50 Uhr, wir haben also ausreichend Zeit. Wir können in aller Ruhe aufstehen, duschen, frühstücken (ist ja im Preis mit drin), die 15 KM zum Flughafen fahren und das Auto in der Tiefgarage abstellen. Als erstes müssen wir zum Check In-Schalter der Singapore Airlines. Der Pre-Check In über Internet hat nicht vollständig funktioniert. Am Schalter wird dann schnell klar, es lag an der Passnummer, ich habe bei der Eingabe alle neun Ziffern eingetragen, Singapore Air möchte aber nur die ersten acht Ziffern; na schön. Wir bekommen das Gepäck abgenommen erhalten unsere Bordkarten. Nach den “Ausreiseformalitäten“ (Zoll) und der Sicherheitskontrolle haben wir noch etwas Zeit und lassen uns zu einem zweiten Kaffee nieder. Dann geht es los:

Flug von Frankfurt über Singapur nach Melbourne (Abflug Frankfurt: 11:50 nach Singapur Ankunft: 07:00 Weiterflug: 10:10, Ankunft Melbourne: 20:35).

Der Flug mit Singapore Air verläuft ohne Probleme, der Service ist gut, die Stewardessen sind sehr freundlich. Der Weiterflug in Singapur verzögert sich um ca. 1 Stunde. Auch der Service braucht etwas länger. Der Pilot kann die Verspätung aber nicht zuletzt dank Rückenwind wieder aufholen und wir landen dennoch pünktlich in Melbourne. Judy und Thomas holen uns in Melbourne vom Airport ab, müssen aber etwas warten, bis wir beim Australischen Imigration Office die Einreiseformalitäten erledigt haben und unser Gepäck bekommen. Es braucht eben doch seine Zeit, bis so ein Flieger mit über vierhundert Passagieren abgefertigt ist.

Wir fahren überraschenderweise gar nicht zu Thomas und Judy nach Hause, sondern können für unsere Zeit hier in Melbourne in einem Appartement wohnen, welches sie sich kürzlich gekauft haben. Thomas will uns auch noch sein Auto überlassen. Das lehnen wir dankend ab, in der Stadt fahren wir dann doch lieber mit dem Zug.

 

Samstag, 17.12. – 1. Tag

Melbourne

Petras Geburtstag – ich schenke ihr ein Paar neue Ohrringe, die hatte sie sich gewünscht. Thomas und Judy kommen vorbei und wir genießen ein gemeinsames Frühstück in einem nahe gelegenem Einkaufszentrum. Anschließend fahren wir mit dem Zug in die Stadt. Wir streifen ein wenig durch Melbourne und schauen uns um. Fahren ein Stück mit einer alten Straßenbahn (Circle Line), die ist kostenlos. Chinatown, die Mal. Es ist hochsommerlich warm und wir kommen schnell ins Schwitzen. Beobachten, wie Familien mit Ihren Kindern am Mayers Center (eine große Kaufhauskette) Schlange stehen um die weihnachtlich geschmückten Schaufenster zu bestaunen. Anschließend gehen wir weiter zum Yarra River, genießen einen angenehm kühlen Milchshake und fahren anschließend mit dem Zug zurück nach St. Albans.

Abends werden wir dann wieder von Thomas und Judy abgeholt. Werner ist auch mitgekommen. Wir fahren zu einem Thai Restaurant, wo wir auch Gerhard und seine Frau treffen. Horst und Sue sind leider verhindert (sie haben Karten fürs Theater), die beiden wollen wir dann morgen treffen.

Wir haben einen schönen Abend und das Essen beim Thai war großartig. Meine Tante Helga hatte bei uns zuhause angerufen und wollte Petra gratulieren (sie wusste nicht dass wir verreist sind). Ich hatte vergessen, die Rufumleitung abzuschalten und so wurde sie auf mein Handy weiter verbunden – nach der anfänglichen Verwirrung haben wir sehr gelacht.

 

Sonntag, 18.12. – 2. Tag

Melbourne

Petra und ich gehen zum Frühstücken in das Town Center “Water Garden“, es gibt Blueberry Pancake, eine Art super dicker Blaubeer-Pfannkuchen, fast so groß wie eine Pizza. Später am Mittag werden wir von Thomas abgeholt und zur “Apollo“ Autovermietung gefahren. Dort bekommen wir dann unseren Toyota Hightop Campervan. Das im Reisekatalog angebotene Navi (kostenlos als Frühbucherrabatt) haben sie natürlich nicht – was uns auch nicht weiter überrascht.

Wir fahren zurück zur Wohnung und kaufen im nahegelegenen Supermarkt für die ersten Tage ein. Am Abend werden wir dann wieder abgeholt und fahren nach Williams Town zum Fish and Chips Essen – dort treffen wir dann auch Horst und Sue. Inzwischen hat es sich ordentlich abgekühlt und es ist sehr windig geworden.

 

Montag, 19.12. – 3. Tag

Aufbruch

Heute machen wir uns auf den Weg. Thomas hat uns den Tipp gegeben, durch Melbourne, östlich um die Bucht zu fahren und dann mit der Fähre von Sorrento nach Queens Cliff überzusetzen. Ursprünglich wollten wir direkt über den Highway Richtung Geelong und dann über die Great Ocean Road weiterfahren. Aber die Idee gefällt uns, und so nehmen wir die östlich Route.

Von St. Albans (der Stadtteil liegt im Nordwesten) müssen wir einmal quer durch die Stadt um auf die Küstenstraße nach Sorrento (das liegt ganz im Südosten) zu kommen. Ein paar der großen Durchgangsstraßen sind mautpflichtig, die wollen wir aber vermeiden. Wir haben uns vorher anhand unserer Karten eine passende Route zurecht gelegt. So klappt die Fahrt dann bis auf einen kleinen Schnitzer beim Abbiegen einwandfrei.

In Sorrento müssen wir 1 Stunde auf die Fähre warten, so stellen wir unser Auto auf einen Parkplatz und schauen uns ein wenig im Ort um; hübsches Städtchen. Auf der Fähre ist es kalt und windig, ansonsten ist das Wetter soweit ok. Das Übersetzen dauert ca. 45 min. In Queens Cliff angekommen fahren weiter bis Lorne. Unterwegs machen wir noch einmal Halt am Split Point Lighthouse. Am Fuße der Klippen sind Leute unterwegs. Irgendjemand hat sich einen Spaß gemacht und ein Bett mitsamt Bettzeug auf die Klippen in die Brandung gestellt; sehr lustig.

Der Campingplatz in Lorne ist gut besucht und die nette Frau an der Anmeldung erklärt uns mit einem Lächeln: “es ist Peak-Season“ – zu Deutsch: es ist Hochsaison und die Übernachtung kostet AUD 55.- (ca. EUR 45,-). Der morgendliche Weckruf durch einen Kookaburra ist allerdings im Preis mit drin. Wir nutzen die frühe Ankunft und die Tatsache, dass es hier erst spät dunkel wird (auf der Südhalbkugel ist Sommer und es wird erst um 9:00 dunkel), uns in unserem Campervan häuslich einzurichten.

 

Dienstag, 20.12. – 4. Tag

Great Ocean Road

Ab Lorne fahren wir die Küstenstraße weiter bis Apollo Bay; zum Mittag gibt es Fish and Chips. Nach Apollo Bay verlassen wir die Küste und folgen einer kurvenreichen Straße weiter bis Prince Town. Zwischendurch unterbrechen wir die Fahrt um uns bei Maits Rest einen Regenwald anzusehen. Auf einem befestigten Pfad bekommen wir Einblick in die Natur und Vegetation eines subtropischen Regenwaldes. Es ist feuchtwarm, die Bäume und Farne sind überwältigend. Das kennen wir eigentlich nur aus dem Norden. Bei Cape Otway kommen wir noch einmal an die Küste und schauen uns einen prächtigen Leuchtturm an.

Auf dem Weg zurück von der Küste zur Hauptstraße geraten wir in eine Gruppe von Menschen und finden nur schwer einen Platzt zwischen den zahlreich am Straßenrand abgestellten Autos. Was ist passiert? Für Australien an sich nichts Ungewöhnliches. In einem Hain von Eukalyptus Bäumen stehen etliche Touristen (eine Jugendreisegruppe aus einem Bus ist auch dabei) und starren hoch in die Bäume zu den dort sitzenden Koalas. Aber auch wir sind schnell fasziniert von den putzigen, kleinen Kerlchen, die es sich hier in den Bäumen gemütlich gemacht haben.

Wir sind zeitig dran, trotzdem beschließen wir in Princetown zu übernachten. Bis zu den 12 Apostel sind es 5 min. mit dem Auto und wir wollen dort den Sonnenuntergang genießen. Nachdem wir uns auf dem Campingplatz registriert haben (AUD 25,-/Nacht – so geht Peak-Season auch) fahren wir die fünf KM zur Küste. Als erstes steuern wir die Gibson Steps an. Hier führt ein steiler, schmaler Pfad zwischen den Klippen runter zum Strand. Unten sehen wir Leute laufen. Wir fahren weiter zu den wenige KM entfernten 12 Aposteln. Es handelt sich dabei um 12 Sandstein Felsen (daher der Name - ähnlich dem Felsen auf der Insel Helgoland) von denen jedoch drei inzwischen zusammengefallen sind. Sandsteinfelsen in der Brandung, das wundert wenig. Es ist bewölkt, kalt und windig. Für den Sonnenuntergang ist es noch zu früh, daher fahren wir noch ein Stück weiter. Besichtigen die Loch Ard Gorge, wo 1878 das Segelschiff “Loch Ard“ kenterte. Der Felstorbogen Island Archway ist im Juli 2009 eingestürzt. Niemand wurde verletzt. Allerdings mussten zwei Leute per Hubschrauber von dem Felsen zurück geholt werden.

In Port Campbell tanken wir zunächst das Auto voll, anschließend bestellen wir uns in einer Pizzeria Pizza. Das Essen dauert etwas länger (und Petra hat sich anschließend den Mund verbrannt) aber die Pizza war sehr gut. Nun wird es Zeit und wir fahren zurück zu den 12 Apostel. Wir haben Glück, die Sonne scheint zwischen den Wolken durch und wir genießen das Naturschauspiel und sehen wie sich die Farben der Sandsteinklippen änderen – einfach großartig.

 

Mittwoch, 21.12. – 5. Tag

Halls Gap

Der Campingplatz in Prince Town ist klein aber fein, er bietet keinen großen Luxus, ist aber landschaftlich total schön gelegen. Leider hat es sich doch sehr abgekühlt, zumindest aber hat der Wind nachgelassen. Nach dem Frühstück brechen wir auf, lassen die 12 Apostel und die Loch Ard Gorge hinter uns und fahren weiter zur London Bridge. Die London Bridge ist ebenfalls eine Felstorbogenformation und wurde benannt nach der Tower Bridge in London. Weiter geht es zu The Grotto, Felsschluchten Grotten und Pools, zu denen man auf steilen Felsstufen hinabsteigen kann. Ein paar km später steigen wir bei der “Bay of Martyrs“ über eine steile Treppe zum Meer hinunter und laufen barfuß über den Strand und stecken unsere Füße in die Tasman Sea – ein tolles Gefühl.

Mittags sind wir in Warrnambool zum Hamburger essen bei “Kermonds Hamburgers“, eine Empfehlung von Thomas; angeblich “5th best Burgers“. Wir wissen nicht ob das stimmt, uns hat es jedenfalls geschmeckt. Von Warrnambool fahren weiter bis nach Halls Gap. Wir buchen erst mal nur für eine Nacht. Der kleine Ort hat sicherlich weniger als 1000 Einwohner und lebt rein vom Tourismus, ist aber absolut liebevoll hergerichtet und der Campingplatz ist sowieso eine Empfehlung wert. Am Abend bekommen wir dann noch Besuch von Kängurus und auch die Kookaburras lassen sich aus nächster Näher fotografieren.

Hier treffen wir auch den Motorradfahrer wieder. Wir haben uns während unseres Zwischenstopp in Singapur schon mal getroffen und er hat uns erzählt, dass er zu einer Motorradtour mit einer Reisegruppe in Südaustralien unterwegs ist. Wie klein die Welt doch ist.

 

Donnerstag, 22.12. – 6. Tag

Grampians National Park

Der Campingplatz gefällt uns so gut, dass Petra direkt nach dem Frühstück für eine weitere Nacht verlängert. Nach einem Schwätzchen mit unseren Platznachbarn, ein junges Pärchen aus Sydney, brechen wir zu einer Rundfahrt durch den Grampians Nationalpark auf. Als erstes steuern wir den Wonderland Carpark an und unternehmen kurze Wanderungen zu den Turrent Falls und durch eine Schlucht die auch der Grand Canyon genannt wird. Es ist recht warm und so wird die Kletterei durch die Schlucht dann doch schnell anstrengend.

Als nächstes fahren wir weiter zum Boroka Lookout, dann zum Reed Lookout & the Balconies und zurück über die Mc Kenzie Falls zum Campingplatz nach Halls Gap. Der Nationalpark wurde vor wenigen Jahren von einem Unwetter erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die Spuren der Verwüstung sind noch immer zu sehen. Trotzdem sind die meisten Wege bereits wieder passierbar und man kann auf sehr schön angelegten Pfaden die einzelnen Aussichtspunkte erwandern. Wir erleben und genießen die prachtvolle Schönheit der Natur. Dieser Nationalpark ist wirklich wunderschön und eine Reise hierher ist eine echte Empfehlung.

Am Abend sind wir zurück auf dem Campingplatz in Halls Gap und genießen bei einem Abendessen im Ort die Vielfalt des Tierlebens: Kängurus, Papageien, Kookaburras usw. geben sich in der abendlichen Dämmerung ein Stelldichein. Eine in einem Geschäft aufgestellte Fotowand veranschaulicht die Urgewalten die bei dem Unwetter geherrscht haben müssen.

 

Freitag, 23.12. – 7. Tag

Echuca

Am Morgen starten wir zur Weiterfahrt nach Echuca. Wir waren bereits schon einmal in 1994 hier. Damals hat Thomas mit uns einen Tagesausflug hierher unternommen und wir sind mit dem Raddampfer gefahren. Diese historische Stadt hatte uns so gut gefallen, dass wir uns hier noch einmal genauer umsehen wollen. Morgen ist Weihnachten (Heiligabend). Die Australier feiern Weihnachten erst am 25. Dezember. Bis nach Sydney ist es noch weit und so planen wir die Feiertage hier zu verbringen. Wir sind der Überzeugung, Echuca ist der richtige Ort dafür. Dass wir damit genau richtig liegen, sollten wir später noch erleben.

In Echuca angekommen, schauen wir uns als erstes nach einem geeigneten Campingplatz um. Es ist heiß in Echuca. Ich kann mich nicht erinnern, ein Thermometer gesehen zu haben, aber es auf alle Fälle über 30 Grad; das gefällt mir: Weihnachten bei 30 Grad! Ein geeigneter Campingplatz ist schnell gefunden, in Laufweite zur Stadt. Wir überlegen uns zunächst, für drei Nächte zu bleiben und am 26. weiterzufahren. Später entscheiden wir uns dann aber, schon am 25. weiterzufahren. Wir ziehen zu Fuß, los um unsere Möglichkeiten für die Feiertage zu prüfen. Die Frau am Campingplatz hat uns erzählt, dass am 25. alles geschlossen ist, am 24. aber alles ganz normal geöffnet sei, außer eventuell die kleineren Geschäfte, welche meist schon früher schließen.

Am Office des Museumshafens treffen wir einen Mann, der dort arbeitet (er stellt sich uns als Mark vor). Eigentlich hat das Office bereits geschlossen, aber Mark ist noch da und weil er neugierig ist, schließt er auf und fragt uns, ob er helfen kann. Wir kommen ins Gespräch, erzählen, dass wir schon mal hier waren, uns alles nochmal ansehen wollen, usw. Mark empfiehlt uns eine Führung (guided Tour) mit Dampferrundfahrt zu machen. Wir können auch eine “self guided Tour“ unternehmen, aber mit Führer erfährt man eben doch mehr. Das gefällt uns und wir versprechen am nächsten Morgen wiederzukommen. Das sollte noch Folgen haben…

 

Samstag, 24.12. – 8. Tag (Heiligabend)

Murray River

Heute ist Heilig Abend, dieser Tag wird etwas Besonderes…

Nach dem Frühstück gehen wir in das Museumsdorf um uns die Karten für die Stadtführung und die Fahrt mit dem Raddampfer zu hohlen. Wir treffen wieder auf Mark. Wir haben noch einen Gutschein für 10% vom Camingplatz aber Mark entscheidet, da heute Weihnachten ist und wir uns gestern so nett unterhalten haben, uns die Karten zu schenken – der Hammer kommt erst noch. Wir entscheiden uns, zuerst um 11:15 Uhr die Führung durch den “Hafen von Echuca“ zu machen und anschließend um 13:15 Uhr mit dem Raddampfer zu fahren. Vorher wollen wir noch in den Supermarkt um Lebensmittel für die nächsten Tage zu bunkern. Es ist Weihnachten und weil der 25.12. auf einen Sonntag fällt, ist am Montag auch noch Feiertag (die Australier haben nur einen Weihnachtsfeiertag und nennen das “Boxing Day“). Die Hafenführung ist großartig. Wir treffen Simon, unseren Guide und weil sonst keiner da ist, führt uns Simon durch das Museumsdorf, uns zwei allein! Er erzählt uns alles, wie er in Echuca aufgewachsen ist, wie die Stadt entstanden ist, das Echuca der größte Binnenhafen Australiens war und wie es dazu gekommen ist. Am Ende der Führung plaudern wir noch ein wenig.

Zwischen der Führung und der Dampferfahrt haben wir eine Stunde Zeit und holen uns ein Eis und treffen Mark. Wir bedanken uns bei Ihm für die geschenkten Tickets und den wunderbaren Tag, den er uns damit bereitet hat. Anschließend geht es zur Dampferfahrt. Der alte Raddampfer ist einer der ältesten hier am Fluss. Wir fahren ein Stück den Fluss aufwärts und bekommen noch einmal die Entstehung und Bedeutung von Echuca erzählt. Es macht Spaß dem, Fauchen und Stampfen der alten Dampfmaschine zu lauschen.

Und es kommt noch dicker. Am Ender der Tour treffen wir Mark wieder, er steht am Eingang und wartet auf uns. Er erzählt uns, dass er gerade mit seiner Frau telefoniert hat und fragt ob es uns recht wäre, heute Abend bei ihm Zuhause mit seiner Familie zu Abend zu essen. Petra und ich schauen uns verdutzt an, sind wir doch eben recht überrascht ob dieser spontanen Einladung zu einem Dinner am Weihnachtsabend. Aber insgeheim habe ich mir genau so etwas gewünscht und so willigen wir gerne ein.

Mark holt uns um Punkt 6:00 am Eingang des Campground mit seinem Wagen ab – wir folgen Ihm mit unserem Campervan – und zeigt uns den Weg zu seinem Haus. Wir lernen seine Frau Shelley und seine Tochter Madison kennen (sie ist Zwölf). Wir haben einen wunderbaren Abend. Da bereits alle Geschäfte geschlossen sind blieb uns nur noch die Möglichkeit im Museumsdorf (eine Weinhandlung hat noch geöffnet) als Gastgeschenk zwei Flaschen Wein zu besorgen. Wir lernen uns kennen, reden über Gott und die Welt, sitzen draußen im Garten, bei gut und gerne 30 Grad. Einfach ein Traum, so in etwa habe ich mir das vorgestellt. Später schmeißt Mark den großen Barbecue Grill an und wir lassen es uns anschließend bei Steaks und Würstchen gut gehen. Anschließend sitzen wir wieder im Garten und haben noch reichlich Spaß, als ein paar Opossums über das Dach toben; so ist Weihnachten eben einmal ganz anders.

Nebenbei erzählt uns Mark noch, dass er so was wie mit uns auch noch nicht gemacht hat und dass das auch für Ihn eine neue Erfahrung ist; ja da schau her. Gegen 22:00 Uhr wollen wir dann wieder aufbrechen, um unseren Campingplatz aufzusuchen, da kommt Mark noch auf die Idee uns ein DVD Set von dem Film “All the Rivers run“ (der in Echuca gedreht wurde) zu schenken. Ablehnen wird wiederum nicht akzeptiert und so nehmen wir eben auch noch die DVD mit. Vielen Dank Mark, das war ein großartiges Weihnachtsfest; aber wir haben ja deine Visitenkarte, da lassen wir uns noch was einfallen.

 

Sonntag, 25.12. – 9. Tag (Weihnachten)

Gundagai

Heute ist Sonntag der 25. Dezember. Die Australier tun das, was wir in Deutschland an Weihnachten auch tun, sie sitzen mit ihren Familien zusammen, meist draußen im Garten beim Barbecue und feiern Weihnachten. Heute ist wirklich alles geschlossen: Geschäfte, Museen, Bars, Restaurants, nicht einmal alle Tankstellen haben geöffnet. Daher haben wir beschlossen den Tag zum Fahren zu nutzen und machen uns auf den Weg. Da sich das Wetter eh verschlechtert und von Westen her am Horizont dicke Regenwolken aufziehen, macht es wohl wenig Sinn, den Tag im Regen auf dem Campingplatz zu verbringen. Es ist warm, ca. 27 – 28 Grad aber auch sehr schwül.

Wir fahren den ganzen Tag vor einer dunklen Regenwand her, hin und wieder sehen wir ein paar Blitze. Am späten Nachmittag erreichen wir Gundagai. Der Ort hat keine 2500 Einwohner und laut unseren Unterlagen gibt es hier zwei Campingplätze. Wir verlassen den Highway und folgen der erstbesten Beschilderung zu einem Campingplatz an. Vor uns fährt ebenfalls ein Wohnwagen und steuert vermutlich den gleichen Platz an. Auch hier auf dem Campingplatz sitzt die Familie des Platzwartes zusammen beim Barbecue um Weihnachten zu feiern. Der örtliche Sheriff , Mitglied der Familie oder nicht, sitzt ebenfalls dabei. Wir laufen eine Runde über den Platz.

Während wir an dem Wohnwagen vorbeilaufen, der mit uns eingetroffen ist, ruft jemand: “Hi, habt Ihr Lust, mit uns was zu trinken…?“ es ist das Paar aus dem Wohnwagen, der mit uns angekommen ist. Wir holen unsere Stühle, nehmen ein paar Bier mit (was Besseres haben wir nicht), und lassen uns zu einer gemütlichen Unterhaltung nieder – Weihnachten auf Australisch: Merry Christmas, Fröhliche Weihnachten. Die beiden heißen Tania und Michael. Sie ist in Shanghai geboren. Ihr Vater ist Chinese und Ihre Mutter Russin. Sie ist in jungen Jahren mit Ihren Eltern nach Sydney ausgewandert. Es wird ein weiterer, lustiger und kurzweiliger Abend in geselliger Runde. Die Männer trinken Cola und Bier, die Frauen… Champagner!

 

Montag, 26.12. – 10. Tag (Boxing Day)

Canberra

Während unserer Weiterfahrt in die Blue Mountains wollen wir noch einen Abstecher nach Canberra machen und uns “the Australien Capital Territory“ (ACT) die Hauptstadt von Australien ansehen. Heute ist Boxing Day und so ist nicht viel Verkehr auf den Straßen. Canberra ist eine Stadt aus der Retorte und wurde auf dem Reißbrett entworfen. Alle Straßen sind ringförmig angelegt. Man muss sich also nicht wundern wenn man auf einmal den Eindruck hat, an dieser oder jener Stelle schon einmal gewesen zu sein. Das Parlamentsgebäude liegt im Zentrum und ist auch heute für Besucher geöffnet. Nach einer Leibesvisitation durch die Sicherheitsbehörden am Eingang bekommen wir Einlass in die heiligen Hallen der australischen Regierung.

Das Gebäude ist groß und modern. In den Hallen und Fluren zeugen Ausstellungsstücke (meist Geschenke anderer Regierungen) und großformatige Bilder von staatlicher Pracht. Von der Besucherterrasse auf dem Dach hat man eine beeindruckende Aussicht über einen Großteil der Stadt. Auf unserer Fahrt durch das Botschaftsviertel (hier befinden sich Botschaften nahezu aller Länder dieser Erde) entdecken wir auch das Gebäude der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland. Ein Dreistöckiger Betonbau glänzt im Stil der Siebziger Jahre inklusive gelb-brauner Farbgebung… huu

Nach einem Mittagessen bei Big “M“ (MacDonalds; muss ja auch mal sein) werden wir auf der Weiterfahrt nach Bathurst vom Regen und Gewitter eingeholt. Die Felder und Wiesen stehen schnell unter Wasser. Bei einem Tank-Zwischenstopp erzählt mir der Tankwart (ein älterer Mann mit Akzent, der offensichtlich selber vor einigen Jahrzehnten eingewandert ist), dass er schon ein wenig überrascht ist, da es hier normalerweise eher selten regnet. In Bathurst steuern wir einen großen BIG4 Campingplatz an, einer von der komfortablen Sorte. Das haben wir uns nach der langen Regenfahrt verdient. Zu meiner Überraschung stellt sich bei der Buchung des Internet Zugang heraus, dass ein Restguthaben von 9 min. aus dem vergangenen Jahr noch gültig ist. Wir checken unsere Mails und schreiben ein paar Karten.

 

Dienstag, 27.12. – 11. Tag

Katoomba

Am Morgen hat sich der Regen weitgehend verzogen und die Sonne kommt durch die Wolken. Die Übernachtung auf dem BIG4 war ein echter Genuss, sehr schöner Platz, ausgezeichnete Sanitäranlagen. Von Bathurst nach Katoomba nehmen wir die etwas abseits gelegene südlichere Route. Wir wollen noch einen Abstecher zu den Jenolan Caves machen, einem weitläufigen Höhlensystem, welches mit unterschiedlichen Besichtigungstouren zum Erkunden einlädt. Eine Führung lassen wir jedoch wegen Überfüllung mit hauptsächlich asiatischen Touristen ausfallen und genießen einen Rundgang um den Blue Sea.

Die Zufahrt zu den Höhlen führt über eine steil abschüssige und sehr kurvenreiche schmale Straße. Wir sind froh, dass uns niemand entgegen kommt. Bei der Weiterfahrt Richtung Katoomba windet sich die Straße ebenfalls noch weiter durch das Tal bevor sie wieder etwas weiter und somit auch angenehmer zu fahren wird. In Katoomba angekommen müssen wir leider feststellen, dass der einzige Campingplatz im Ort bereits ausgebucht ist. Wir bekommen allerdings einen alternativen Campingplatz in Blackheath angeboten und lassen sogleich einen der letzten drei Plätze reservieren.

Also fahren wir ca. 15 km zurück in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Der Stellplatz ist ein sogenannter Ensuite Cabin Platz, was bedeutet, wir haben unser eigenes Bad mit Dusche und WC direkt am Caravan (Preis: AUD 55,-/Nacht), für den letzten freien Platz bezahlt man ja gerne etwas mehr. Nachdem wir gebucht und bezahlt haben, fahren wir zuerst zu einem nahe gelegenen Wasserfall Covetts Leap. Leider ist der Himmel hier wieder wolkenverhangen und es ist kalt und windig, wir sind auf über tausend Meter. Später am Abend steuern wir die Three Sisters am Echo Point an, eine der Hauptattraktionen in den Blue Mountains. Ich will Fotos vom Sunset machen, wegen der Farben, der findet aber leider heute über den Wolken statt. Mit ein paar anderen besessenen Hobby-Fotografen warten wir vergebens über eine Stunde, brechen dann erfolglos ab und fahren zurück zu unserem Campingplatz. Vielleicht können wir ja in den kommenden Tagen nochmal von Sydney hier rauffahren…

 

Mittwoch, 28.12. – 12. Tag

Blue Mountains

Der Wind vom Vorabend hat sich gelegt und es ist jetzt milder, die Sonne lässt sich allerdings noch nicht so recht locken. Die Nacht war ruhig und wir genießen das morgendliche Aufhübschen in unserer Ensuite Site.

Nach dem Frühstück brechen wir zu einer Tour durch die Blue Mountains auf. Wir fahren noch einmal zum Govetts Leap Wasserfall, wo das Wasser rund 200m in die Tiefe stürzt und gehen zu Fuß den Pfad zu den Aussichtspunkten hinunter. Für mich die ideale Gelegenheit ein paar gute Fotos zu machen. Auf dem Weg nach Katoomba versuchen wir als erstes noch einmal unser Glück beim dortigen Campingplatz. Das “No Vacancy“-Schild (keine Plätze frei) lässt uns jedoch schon in der Einfahrt umkehren.

Anschließend fahren wir weiter zu den Leura Cascades. Auf verschlungenen Pfaden und über steile Treppen werden wir zu verschiedenen Aussichtspunkten geführt. Die Three Sisters lassen wir diesmal rechts liegen, hier ist immer noch alles wolkenverhangen. Später bei den Wentworth Falls haben wir mehr Glück. Die Wolkendecke lichtet sich und die Sonne kommt durch. Wir genießen die Wanderung entlang dem Grad oberhalb der Klippen. Die Aussicht auf die Wentworth Falls ist atemberaubend schön.

Mangels Übernachtungsmöglichkeiten (zurück nach Blackheath wollen wir auch nicht) beschließen wir einen Campingplatz auf dem Weg Richtung Sydney anzusteuern. Die Touristeninformation in Penrith ist sehr hilfsbereit und wir werden in Vineyard fündig

 

Donnerstag, 29.12. – 13. Tag

Hildegard und Hannelore

Die Übernachtung auf dem Campground in Vineyard (Sydney) war für die Verhältnisse schon unangemessen teuer, die Sanitäranlagen haben ihre besten Jahre bereits hinter sich und bedürfen einer Renovierung. Aber zu Silvester ist eben alles ausgebucht und das schlägt sich dann auch hier auf den Preis nieder.

Heute sind wir mit Hildegard und John verabredet. Die Fahrt durch die Vororte von Sydney gestaltet sich schwieriger als erwartet. Ich habe die Strecke vorher auf unserem kleinen Netbook gespeichert. Doch obwohl der Weg Großteiles über den Highway führt, biegen wir einmal falsch ab und müssen einen Umweg in Kauf nehmen. Wir treffen am späten Vormittag ein und werden freudig begrüßt. Hilde hat zum Mittagessen Gulasch vorbereitet, sie freut sich für uns was Deutsches kochen zu können und wir genießen das leckere Essen.

Am Nachmittag kommen dann noch Hildegard und Kurt zu Besuch und wir haben einen großartigen Tag. Gegen Fünf wollen wir dann aufbrechen, um zu unserem vorreservierten Campingplatz nach Sydney zu fahren. Die Fahrt dorthin gestaltet sich ähnlich spannend, liegt der Platz doch schon recht weit in Sydney drinnen. Dank im Voraus abgespeicherter Route (auf dem Netbook) kommen wir nach knapp zwei Stunden (für gut 38 km) an. Lediglich die letzten zwei bis drei km gestalten sich etwas schwierig, da hier das Straßengewirr schon recht verwirrend ist. Mautpflichtiger Highway kreuzt sich mit frei befahrbarem Freeway, dazu noch eine Schnellstraße und diverse andere Straßen treffen aufeinander. Ich muss dann doch mehrmals wenden.

Unseren letzten Campingplatz für diese Reise haben wir schon lange im Voraus gebucht und das ist auch gut so. Im Lane Cove River Park checken wir für 7 Tage ein und bezahlen AUD 198,-. Das sind weniger wie AUD 30,-/Tag (ca. EUR 25,-), wir sind rund 10 km vom Stadtzentrum entfernt, zum Vorortzug sind es fünf Minuten zu Fuß, der Platz ist sehr gut ausgestattet und das finden wir top.

 

Freitag, 30.12. – 14. Tag

Endlich Sydney

Zeitig machen wir uns auf, die Stadt zu erkundigen. Als erstes gehen wir zur Bahnstation und erkundigen uns nach den besten Möglichkeiten. Wir sind für rund eine Woche hier und entscheiden uns für eine Wochenkarte, die Bus, Bahn und Fähren einschließt. Kostet AUD 48,-/Person (ca. EUR 40,-), damit können wir uns die ganze Zeit frei bewegen. Nach dem wir uns orientiert haben, mit welchen Zügen wir wohin gelangen, fahren wir bis zur Haltestelle Town Hall.

Wir sehen uns das Queen Victoria Building an, eines der schönsten Einkaufspassagen der Stadt im viktorianischen Stil. Vom Abriss bedroht wurde es dann doch renoviert und lockt heute mit zahlreichen Boutiquen, meist der gehobenen Klasse, zum Bummeln. Wir ziehen weiter in Richtung Hyde Park und genießen für eine Weile die erstaunliche Ruhe inmitten der sonst so quirligen Millionen Metropole Sydney.

Vom Hyde Park geht es dann weiter zum Circular Quay und dem Opera Haus. Am 30. Dezember, einen Tag vor Sylvester, ist die Stadt voll von Touristen und Einheimischen. Auch viele Firmen haben hier zwischen den Jahren geschlossen und es sind natürlich Sommerferien. Es ist Sommer hier, die Sonne scheint bei 27 Grad, nach dem schlechten Wetter in den Blue Mountains eine Wohltat – besser geht’s gar nicht. Wir genießen die Sonne und die Wärme und lassen uns treiben. Die Bars und Kaffees rund um den Hafen und die Oper sind voll.

In den Rocks gönnen wir uns den Spaß und lassen uns im “Löwenbräu“ (einem echt deutschen Biergarten) zu einem guten, bayerischen Bier nieder. Die Bedienung kommt im echt bayerischen Dirndl und ist, wie sollte es auch anders sein, aus Deutschland. Die meisten von ihnen sind vermutlich Studenten oder haben gerade ihre Lehre beendet und kommen für ein halbes Jahr nach Australien, um hier zu arbeiten. Wir ziehen weiter, vorbei an der Oper vorbei, durch den Botanischen Garten bis zum Macquaries Point. Zum Abschluss fahren wir noch mit der Fähre vom Circular Quay nach Darling Harbour und zurück zum Luna Park. Vom Nordufer unter der Harbour Bridge mache ich noch ein paar Fotos von der Skyline im Sonnenuntergang.

Inzwischen ist es dunkel geworden und wir haben für den ersten Tag genug gesehen; wir fahren zurück zum Campingplatz.

 

Samstag, 31.12. – 15. Tag (Silvester)

New Years Eve

Heute ist Sylvester oder “New Years Eve“. Wir lassen uns Zeit, duschen, frühstücken, Kaffee trinken. Beeilen brauchen wir uns nicht, denn wir haben ja Karten. Um uns herum herrscht rege Betriebsamkeit. Die meisten Leute auf dem Campingplatz wollen sicher auch in die Stadt und das Feuerwerk genießen. Für alle, die keine Karten für eine feste Veranstaltung haben, gilt: “wer zuerst kommt, malt zuerst“. Die Bereiche um die Harbour Bridge, die Oper, sowie der Macquaries Point sind weiträumig abgesperrt und werden bei drohender Überfüllung rechtzeitig geschlossen. Einer nach dem Anderen ziehen unsere Platznachbarn gut ausgestattet mit Klappstuhl, Decke, Kühltasche mit Getränken, etc. los, um zeitig in die Stadt zu kommen.

Später am Vormittag machen auch wir uns auf den Weg in die Stadt, fahren mit dem Zug wieder bis zur Town Hall. Wie wir vor der Station auf die Straße treten, geht ein leichter Schauer nieder; das hat uns noch gefehlt, sind wir doch nicht den weiten Weg nach Australien gereist, um Sylvester im Regen zu feiern – grrr. Wir vertreiben uns vorerst die Zeit im Queen Victoria Building, lassen uns beim Italiener nieder und bestellen uns eine Pizza. Zurück auf der Straße hat der Regen aufgehört und wir machen uns auf den Weg Richtung Hafen. Vorbei am Apple Store, hier müssen wir natürlich auch mal reinschauen, lassen wir uns treiben. Inzwischen ist die Stadt voll von Menschen und die meisten sind zu Fuß unterwegs.

Am Circular Quay lassen wir uns zunächst nieder; ein bisschen People Watching – viele suchen noch nach guten Plätzen für das Feuerwerk. Immer wieder Durchsagen über Lautsprecher, welche Bereiche bereits voll und somit geschlossen sind. Es ist jetzt warm und die Sonne scheint – perfektes Wetter. Gegen 16:00 Uhr schieben wir uns so langsam durch zum “City Extra“ unserer Party-Location. Offizieller Einlass ist um 18:30 Uhr, wir werden schon eine Stunde früher reingelassen, damit wir nicht draußen im Gewühl stehen müssen und bekommen erst mal ein Bier, im Restaurant wird noch aufgebaut – das finden wir cool. Das Essen ist ausgezeichnet, die Bedienung supernett und der Chef ist immer und überall. Er begrüßt die Gäste, hilft beim Bedienen und unterhält die Gäste. Eine kleine Band “Loose Connection“ spielt Live-Musik und wir tanzen. Gegen Mitternacht gehen wir auf einen kleinen Balkon, um freie Sicht auf das Feuerwerk zu haben. Kurz vor Mitternacht bekommen dann alle Sekt ausgeschenkt, die Bedienungen haben Megastress, sind aber immer gut aufgelegt.

Dann: 24:00 Uhr, Mitternacht, Neujahr, Feuerwerk – überall – Gänsehaut, huu…. Happy New Year! Anschließend spielt die Band wieder Musik und wir gehen wieder Tanzen. Gegen 1:30 endet dann langsam der offizielle Teil und das Restaurant beginnt sich zu leeren. Noch eben ein Schwätzchen mit dem Chef: “… wollt Ihr noch was, kann ich Euch noch ein Bier, Wein, Kaffee bringen?“ ok, Kaffee ist gut, thank you “City Extra“. Wir verlassen das Restaurant und ziehen Richtung Opernhaus und anschließend durch die Rocks. Überall um uns herum Partys, laute Musik, singende, tanzende, lachende Leute und Polizei und Sicherheitsdienste. Alles geschlossenen Gesellschaften, alles unter der Aufsicht von Sicherheitsdiensten; Randalierer und Krawallmacher sucht man hier vergebens. Dafür gibt es Müll ohne Ende. 1.2 Millionen Menschen waren Offiziell zum Silvesterfeuerwerk allein rund um die Harbour Bridge und Oper, ein neuer Rekord. Auch der Heimweg ist unproblematisch. Lautsprecherdurchsagen weisen uns den Weg: “… alle Züge Richtung Norden fahren von der Haltestelle Wynyard Street. Nach 15. Min Fußweg sind wir da, es ist inzwischen fast 03:00 Uhr morgens, alle Züge fahren im 20 Minuten Takt, das ist ausgezeichnet. Um halb vier sind wir an unserem Campground, was für ein Tag; huu…

 

Sonntag, 1.01. – 16.Tag (Neujahr)

Sydney (Oper und Manly)

Obwohl wir erst gegen halb vier Uhr morgens ins Bett gegangen sind, schlafen wir doch nicht allzu lange und sind schon um kurz nach 9:00 Uhr morgens wieder auf den Beinen. Wir machen Frühstück. Um 10:00 Uhr Sydney Zeit ist zuhause in Deutschland Mitternacht. Wir versuchen unsere Eltern und Freunde anzurufen. Nicht ganz einfach, da um Mitternacht immer die Handynetze überlastet sind. Irgendwann schaffen wir es dann schließlich doch.

Nach dem Frühstück ziehen wir dann sogleich los. Wir wollen uns einen Eindruck von Sydney am Neujahrstag machen. Wir fahren mit dem Zug bis Wynyard Street und laufen von dort zum Circular Quay – das wird für die nächsten Tage unsere morgendliche Route in die Stadt. Schon erstaunlich, noch in der Nacht wurde der komplette Müll entsorgt und alle Barrieren entfernt. Mancherorts dringt immer noch laute Musik auf die Straßen, hier scheinen die Silvesterfeiern immer noch im Gange zu sein. An der Oper angekommen, schließen wir uns einer Führung an. Die Geschäftstüchtigkeit kennt eben auch hier keine Grenzen. Auch wenn während der Woche selbst die großen Kaufhäuser bereits um 18:00 Uhr schließen, so sind sie dann doch an Sonntagen geöffnet, daran ändert selbst Neujahr nichts. Während der Führung bekommen unter anderem einen Teil der Räumlichkeiten gezeigt und erfahren alles über die Entstehung und den Bau der Oper sowie Ihren dänischen Architekten Utzon. Der Bau wurde bereits 1959 begonnen, aber erst 1973 beendet. Die Eröffnung war am 20. Oktober 1973. Anstatt der ursprünglich veranschlagten 7 Mio. AUD$ verschlang der Bau der Oper 102 Mio. AUD$. Die fehlenden 95 Mio. AUD$ wurden durch eine Lotterie finanziert. Im Anschluss an die Besichtigungstour fahren wir mit der Fähre nach Manly. Neben Bondy einer von Sydneys berühmtesten Strände. Am Wochenende zieht es die Sydneysider an den Stand und heute, an Neujahr scheint das ganz besonders so zu sein; der Strand ist mehr als voll. Wir holen uns eine Portion Fish and Chips, setzen uns ebenfalls an den Strand und beobachten das bunte Treiben. Nach etwa einer Stunde haben wir genug gesehen und fahren mit einer der nächsten Fähren zurück.

Nach einem Bier in den Rocks im Irish Pub machen wir uns auf, die Harbour Bridge (die von den Einheimischen auch liebevoll Coathanger – Kleiderbügel – genannt wird) zu Fuß zu überqueren. Die Sunsetfotos von der Skyline (Circular Quay) mit Harbour Bridge fallen dann aber für heute doch aus. Wir sind dann doch reichlich KO.

 

Montag, 2.01. – 17. Tag (Boxing Day)

Sydney (City und China Town)

Nach dem Frühstück ziehen wir los, die Stadt weiter zu erkunden. Wir sind zum vierten Mal in Sydney. In den vergangenen Jahren hatten wir immer nur kurz Zeit. Diesmal wollen wir uns richtig viel Zeit nehmen; eine Woche Sydney – und alles aufsaugen.

Mit dem Zug fahren wir wieder bis Wynyard Street. Wir starten in der Pitt Street, die Fußgängerzone und Einkaufsmeile der Stadt. Es ist wieder Boxing Day (weil Neujahr auf einen Sonntag fällt) und das nutzen die Geschäfte, um noch mehr Kunden anzulocken. Den City Tower lassen aus und laufen direkt weiter. Durch den Hyde Park geht es, vorbei am Ehrenmal für die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege, weiter nach China Town. Geschäftiges Treiben bestimmt die Straßen. Es ist früher Nachmittag und besonders von den zahlreichen chinesischen Restaurants wird man beworben. Wir sind nicht hungrig. Wir ziehen weiter zu einer Markthalle. Von außen ein großes Gebäude, im Inneren einer Halle ähnlich, befinden sich unzählige Marktstände, die mehr an einen Trödelmarkt erinnern.

Wir haben genug gesehen und ziehen weiter zum Chinesischen Garten. Ein wunderschön angelegter parkähnlicher Garten nach chinesischer Tradition. Eine Oase mitten in einer Millionen Stadt. Von hier laufen wir weiter, durch einen Freizeitpark mit Wasserspielplatz für Kinder, Richtung Darling Harbour. Bei einem Besuch im Hard Rock Cafe genießen wir ein Bier als Erfrischung mit Nachos als Imbiss. Anschließend fahren wir mit der Fähre über Luna Park nach Circular Quay und laufen an der Oper vorbei durch den Botanischen Garten rüber zum Macquarries Point. Ich will noch ein paar Fotos von der Oper und der Harbour Bridge im Sonnenuntergang machen.

Sinnvollerweise wird der Botanische Garten um 20:00 Uhr geschlossen. Was bedeutet, dass wir, nachdem ich mit meinen Fotos fertig bin, komplett um den Botanischen Garten außenherum zurück in die Stadt laufen dürfen. Fix und alle kommen wir auf unserem Campingplatz an.

 

Dienstag, 3.01. – 18. Tag

Sydney (Taronga)

Heute ist Murmeltier Tag. Sydney hat einen wunderschönen Zoo – Taronga Zoo – und den wollen wir uns heute ansehen. Wie gewohnt fahren wir nach dem Frühstück mit dem Zug in die Stadt und setzen anschließend mit der Fähre über nach Taronga. Der Eintrittspreis von AUD 44,- (ca. EUR 35,-/Pers.) lässt uns kurz zusammenzucken. Aber das Thema hatten wir ja bereits und im Urlaub geht man ja mit dem Geld bekanntermaßen etwas freizügiger um.

Der Zoo ist groß und die Zeit reichlich kurz. Die Öffnungszeiten sind von 10:30 – 17:00 Uhr. Es ist bereits kurz nach 11:00 Uhr und so machen wir uns auf den Weg. Pinguine, Seelöwen, Elefanten, Giraffen, usw. (ja, auch die Murmeltiere), alles da. Kängurus, Emus und Wombats natürlich nicht zu vergessen. Verschiedene Trails (Pfade) mit Erläuterungen locken zu unterschiedlichen Themen. Manche Gehege können auch betreten werden und sind durch entsprechende Zutrittssysteme hermetisch abgeriegelt, damit die Tiere nicht abhauen. Die Affen dösen faul im Schatten und die Seelöwen treiben ihren Spaß mit den Besuchern. Manchmal fragt man sich tatsächlich, wer hier wen beobachtet.

Kurz vor Fünf verlassen wir gerade noch rechtzeitig das Gelände. Zu dieser Zeit sind die Fähren zurück in die Stadt bis auf den letzten Platz gefüllt, und so müssen wir eine Weile warten, bis wir mit dem übernächsten Schiff übersetzen können.

Zurück am Circular Quay lassen wir uns bei einem Italiener eine Pizza schmecken. Anschließend fahren wir mit der Fähre noch einmal rüber zum Luna Park; den Weg zu Fuß über die Brücke sparen wir uns heute. Ich will noch einen zweiten Satz Fotos vom Circular Quay im Sonnenuntergang machen. Mit dem ersten Satz Fotos aus dieser Perspektive bin ich noch nicht so recht zufrieden.

 

Mittwoch, 4.01. – 19. Tag

Sydney (letzter Tag)

Unser Urlaub geht zu Ende und somit auch diese herrliche Reise. Heute ist der letzte Tag und wir wollen diese schöne Stadt noch einmal völlig ziel- und zwanglos genießen. Bevor wir aber losziehen, sortieren wir schon mal unsere Koffer vor. Schmutzige Wäsche, Schuhe und alles was wir nicht mehr brauchen packen wir schon mal so weit zusammen. Anschließend fahren wir wieder mit dem Zug bis Wynyard Street.

Wir lassen uns treiben, Richtung Circular Quay und weiter durch die Rocks bis zum Fuß der Harbour Bridge. Bei Rossini lassen wir uns zum Mittagstisch einen Teller Nudeln schmecken. Anschließend ziehen wir weiter Richtung Oper, wo wir uns an der Opera Bar noch einmal bei einem Bier (AUD 9,-/Flasche = EUR 7,-) in die Sonne setzen und dem bunten Treiben zusehen. Von dort geht es dann weiter über Benelong Point vorbei am Hyde Park Richtung City, bis wir zu guter Letzt im Darling Harbour ankommen. In einer Szene Bar bestellen wir zur Happy Hour noch ein Cocktail.

Von Darling Harbour fahren wir noch einmal mit der Fähre zurück zum Circular Quay. Zum Abschluss mache ich noch einmal Fotos von der Oper vom Fuße der Harbour Bridge. Wieder in der Wynyard Street wollen wir mit dem Zug zum Campingplatz zurückfahren. Wie wir auf den Bahnsteig kommen, geht alles ganz schnell. Ein Zug hält gerade und während Petra noch schaut, ob das auch der richtige ist, steige ich schon mal ein. Es gibt zwei Züge und eine 50/50 Chance. Wie gesagt, alles ging ganz schnell. Bis klar war, welcher Zug das ist, gehen die Türen zu und der Zug fährt los. Ich drinnen und Petra draußen; es war natürlich nicht der richtige Zug… J

Aber gut, es gibt ja Handys. Wir haben kurz telefoniert, ich steige an der nächsten Haltestelle (hinter der Harbour Bridge) aus und fünf Minuten später in den anderen Zug wieder ein, treffe Petra im nun richtigen Zug und wir fahren zurück.

 

Donnerstag, 5.01. – 20. Tag

Sydney (wir haben fertig)

Am Morgen dann heißt es Abschied nehmen. Wir packen unsere restlichen Sachen zusammen und laden alles ins Auto. Auf dem Weg zur Autovermietung müssen wir noch Tanken. Ich habe die Route auf dem Netbook gespeichert und so finden wir den Weg ohne weitere Umwege. Das Auto werden wir völlig unkompliziert los, kurz mal nachsehen, ob alles vorhanden und in Ordnung ist, kein Unfall, keine zusätzlichen Beulen, noch eine Unterschrift und fertig. Ein Taxi zum Flughafen stoppen wir am Straßenrand, was keine 2 min. dauert. Bis zum Flughafen ist es nicht weit, keine 10 min.

Wir sind zeitig am Flughafen, der Check In Schalter hat noch nicht geöffnet und so haben wir noch ein wenig Zeit. Es ist Mittagszeit und wir holen uns beim Asia Imbiss was zum Essen. Um 13:00 Uhr öffnet der Check In Schalter von Singpore Airlines und wir checken ein und geben unser Gepäck ab. Ein freundlicher Mitarbeiter tauscht unsere Sitzplätze (die natürlich mal wieder in der Mitte liegen) gegen etwas bessere Plätze am Gang. Viele Möglichkeiten gibt es allerdings nicht, die A380 ist ausgebucht.

Anschließend stöbern wir noch durch den einen oder anderen Duty Free Shop. Aber zollfreier Einkauf lohnt auch hier nicht. Die Preise sind im Schnitt genauso hoch wie in der Stadt. Noch ein letztes australisches Bier an einer Bar, das letzte Bargeld los werden und um viertel nach Drei besteigen wir den Flieger. Ich mag nicht heim! Missmutig strebe ich zu unseren Plätzen. Die A380 sieht im Inneren auch nicht anders aus als der normale Jumbo. Die Sitze bieten den gleichen mehr oder weniger vorhandenen Komfort, lediglich im Heck befindet sich eine Treppe über die es zum anderen Deck geht. Der Flug nach Singapur verläuft bis auf ein paar Turbolenzen, während der wir angeschnallt bleiben müssen, ohne Probleme. Nach unserer Ankunft am Changi International Airport in Singapur gehen wir direkt in unser Hotel; ist ja nur ein paar Schritte den Gang runter.

 

Freitag, 6.01. – 21. Tag (Rückflug)

Singapur

Wir sind früh auf an diesem Morgen. Drei Stunden Zeitverschiebung gegenüber Sydney machen sich schon bemerkbar. Die Übernachtung im Ambassador “Stundenhotel“ war gut. Ich nenne es Stundenhotel, weil man hier die Übernachtung in Blöcken zu 6 oder 12 Std. bucht. Wir bezahlen für 9 Stunden SD 120,- (Singapur Dollar, das sind etwa EUR 80,-). Nach einem kurzen Frühstück bei Burger King nehmen wir an einer kostenlosen Stadtführung durch Singapur teil. Diese kostenlosen Führungen werden vom Changi Airport angeboten und unter anderem von Singapore Airlines gesponsert. Die Stadtrundfahrt dauert knapp zwei Stunden und wir bekommen ein wenig über die kulturelle Seite der Stadt zu sehen und zu hören. Links Chinatown, rechts Little India, Riesenrad, Formel 1 Rennstrecke, usw. wir besuchen den ältesten chinesische Tempel; etwa 150 Jahre alt. Unsere Führerin ist aus Singapur mit chinesischen Wurzeln…

Zurück am Flughafen, die Aus- und Einreise durch den Zoll verläuft ohne Zwischenfälle, locken wiederum die Dutyfree Shops zum zollfreien Einkauf. Nachdem ich den Kurs überprüft habe – ein Singapore Dollar sind etwa EUR 0,60 cent – überlege ich ein neues i-Pad zu kaufen. Die sind hier ca. EUR 160,- günstiger, müssen aber bei der Einfuhr nach Deutschland nachversteuert werden (also lassen wir das).

Um viertel nach eins ist es dann soweit, wir checken ein für den Weiterflug nach Frankfurt. Ich mag nicht heim! Der Flug von Singapur nach Frankfurt dauert etwa 12 Stunden (und gefühlt nochmal so lange). Wir landen überpünktlich um 20:15 Uhr in Frankfurt, passieren den Zoll und nach einer kurzen Pause bei einem Kaffee fahren wir mit dem Auto nach Hause.

So endet eine weitere, erlebnisreiche Reise nach Australien. Wir haben viel gesehen, einiges erlebt und eins ist sicher, das war nicht das letzte Mal: wir kommen wieder!...

:o)

 

Reiseroute Australien 2011/12

Eine Auswahl von Fotos findet Ihr auch in unserer Galerie